Erfahren Sie alles zum Leben und Werk von Prof. Dipl. Ing. Raimund A. Beckmann
Kriegsgeschehen 2024
Einleitender Essay von Marianne Lohmann
In den neueren Arbeiten von Raimund A. Beckmann findet in Form eines Bilderzyklusses eine intensive Auseinandersetzung mit Kriegsgeschehen statt: sowohl mit dem ständig aktuell berichteten als auch mit dem aus eigener Erfahrung unmittelbar erlebten Kriegsgeschehen in der Kindheit während des 2. Weltkriegs in der Nähe von dem heute als Friedensstadt bezeichneten Osnabrück.
Es treffen wie Flashbacks – auch und gerade in Beckmanns hohem Alter – die aufblitzenden Erinnerungen auf medial vermittelte tagesaktuelle Bildwelten. Beide versucht der Künstler, Architekt und ehemaliger Architektur- Professor in etwas zu übersetzen, sodass diese sich überlagernden Sinneseindrücke zu einer klareren und in sich stimmigen Aussage kommen, um so auch für die Betrachtenden zu einer vermittelnden Ebene finden zu können.
Farben, Formen, Proportionen ordnet Beckmann einer Art Appell-Charakter unter, scheinbar einer ordnenden Strategie, die Symbole und Metaphern organisiert, Klarheit herstellt, der Kollision von Farbe und Form in erster Linie eine für Ruhe und Stringenz sorgende Rolle zuschreibt.
Er versucht auf seine Weise das Unmögliche: Widersprüche zu vereinen.
So scheint er Verdichtungen in Farbe, Form und Struktur im Rahmen seines eigenen Proportionen-Kanons in bisher weniger erprobter geradezu illustrativer Weise zu verwenden, um dem täglichen visuellen Bilder-Ansturm etwas entgegen zu setzen, das emblematisch eindeutig – wie auf der Netzhaut eingefroren und somit endgültig und nachhaltig – zu einem Aufruf zu Reflexion und Friedfertigkeit gerät, dabei aber auch zwischen Abstraktion und Abbild weiterhin um Ausdruck ringt.